1181/82       

Franziskus kommt als Sohn des Pietro di Bernadone und der Giovanna Pica in Assisi zur Welt und wird auf den Namen Giovanni getauft. Francesco ist sein Rufname.

1199

Aufstand der „Minores“ (Bürger) in Assisi gegen die „Maiores“ (Adel). Auch Klaras Familie flieht aufs Land und nach Perugia. Der Bürgerkrieg eskaliert.

1202

Schlacht bei Collestrada zwischen Assisi und Perugia. Franziskus gerät in Kriegsgefangenschaft und verbringt ein Jahr in den Kerkern Perugias. Ein Jahr später kehrt Franziskus Ende 1203 krank zurück nach Assisi, das aufgrund des Friedensvertrages vom November die Wohntürme des Adels wieder aufbauen und diesem alte Standesprivilegien zurückgeben muss.

1204

Franziskus gerät – wieder genesen – in eine tiefe Sinnkrise und bricht den Ritt in einen neuen Kriegszug in Spoleto ab. Nach und nach zieht sich aus seinem Kaufmannsleben zurück.

Nach einer Begegnung mit einem Aussätzigen im Frühjahr 1208 und ersten mystischen Erfahrungen in der Landkirche San Damiano zerwirft sich Franziskus mit seiner Familie.

1206/07

Auf dem Umweg über das Mönchskloster Vallingegno und Gubbio nach Assisi zurückgekehrt, restauriert der enterbte Kaufmann die kleinen Landkirchen San Damiano und Portiunkula.

Im Frühjahr 1208 findet Franziskus in der Portiunkula seine Berufung in der vita apostolica et evangelica: Das Leben und die Sendung der Apostel um Jesus in Galiläa. In Kürze schließen sich erste Gefährten an.

1209

Romreise der Brüder im Mai: Innozenz III. bestätigt ihr Leben und ihre Laienpredigt mündlich.

1219/20

Franziskus zieht mit Kreuzfahrern in den Orient, erlebt die Niederlage der Christen vor Damiette (29.08.1219) und begegnet Sultan al-Kâmil.

1223

22. Mai: Das Pfingstkapitel verabschiedet die von Franziskus in Fonte Colombo diktierte Regel, reicht sie an die Kurie ein und erhält sie am 29. November bestätigt. An Weihnachten inszeniert Franziskus in Greccio die Geburt Jesu (erstes Krippenspiel).

1224

Vom 15. August bis Ende September lebt Franziskus zurückgezogen mit Gefährten auf La Verna, wo er um den 14. September die Wundmale empfängt.

1225

Frühjahr 1225: Schwer krank und blind wird Franziskus in San Damiano von Klara und den Schwestern gepflegt und dichtet, da aus innerem Dunkel befreit das Schöpfungslied (Sonnengesang) und das „Audite Poverelle“ zum „Trost der Armen Frauen“. Im Rietital unterzieht er sich einer martialischen Augenoperation, von der er sich im Eremo von Narni nur langsam erholt.

1226

Von April bis Mai hält sich Franziskus in Siena auf, erleidet einen Blutsturz, diktiert ein kurzes Testament (TestS), wird nach Celle di Cortona gebracht, dann nach Bagnara bei Nocera, um von da in Assisis Bischofspalais geleitet zu werden. Dort diktiert er im September sein Testament und sein Vermächtnis für San Damiano (VermKl). Es ermutigt die Schwestern, unbeirrt an ihrer evangelischen Armut festzuhalten. Am Abend des 3. Oktober stirbt Franziskus in der Portiunkula und wird am folgenden Tag an San Damiano vorbei nach Assisi überführt, wo er in San Giorgio ein provisorisches Grab findet.